von Wolfgang Borchert
Regie: Robert Wagner
Premiere: 17.1.2008
Der Häftling Nummer 432 sieht plötzlich, beim Kreisgang im Hof, seitab eine Blume stehen. Unmerklich, während des täglichen Reigens, rückt er ihr ein Stückchen näher. Dann pflückt er die Blume und trägt sie zu sich in seine Zelle, und seine Nase ist so hungrig, dass er aus dieser kleinen gelben Scheibe das Glück für sich herauszusaugen vermag - so hungrig ist seine Nase. Und doch, in all der Düsternis scheint eine Art Borchert-Licht: ein erschreckender Humor und unheimliche Lebensfreude, sagt der Schauspieler Iljá Pletner. - Es mag eben diese Lebensfreude sein, die Borchert 1943 trieb, im privaten Kreis gelegentlich Joseph Goebbels zu parodieren, woraufhin ihm der Denunziant Gefängnis verschaffte.
In Zusammenarbeit mit dem Regisseur Robert Wagner bringt Iljá Pletner Borcherts "Die Hundeblume" als dramatischen Monolog auf die Bühne und spielt auf die ihm so eigene Weise: besonnen-zart über brodelnder Brust.
Mit Iljá Pletner